Schutzdienst

Fälschlicherweise hat der Schutzhundesport einen schlechten Namen, einerseits durch wenig Information über den Sport, andererseits aber oft durch falsche Ausbildung und Umgang mit dem Hund. Im Schutzhundesport geht es um Appell-, und Gehorsamstraining und um triebliche Beutespiele.

 

 

 

Welche Voraussetzung muss ein Hund mitbringen:

Selbstbewusstes, sicheres Wesen, Nervenfestigkeit, Belastbarkeit und Unerschrockenheit. Hunde mit unerwünschter Schärfe, Selbstverteidigungstrieb und Defiziten bei Umweltbelastungen dürfen keinesfalls in diesen „gefährlichen“ Trieben gefördert werden.
Ein weicher Hund soll in seiner Selbstsicherheit gefördert werden, ängstliche, hektische, nervöse oder reizempfindliche Hunde müssen besonders vorsichtig trainiert werden, wenn nicht sogar vom Training ausgeschlossen werden. Durch gezielte Arbeit kann z.B. ein nervöses, hektisches Verhalten mit der Zeit ruhiger werden. Zusätzlich wird man bemerken, dass dasselbe Tier auch im Alltag viel ausgeglichener sein wird.

Das Training muss daher also unbedingt individuell gestaltet werden. Dazu bedarf es natürlich auch an erfahrenen und fachkundigen Schutzdienst-Helfern.

In den letzten Jahren wurde vieles an den Ausbildungsmethoden geändert, die Wettkampfrichter möchten einen temperamentvollen, aber auch freudig und korrekt arbeitenden Hund sehen.

Der Schutzhundesport ist für viele Hundebesitzer ein Hobby, in das sie ihre gesamte Freizeit stecken. Dafür braucht man - wie für jeden Leistungssport - vor allem Zeit. Jede der drei in der Prüfung geforderten Abteilungen muss fast täglich geübt werden.

 

Schutzhundesport als Auslastung?

Überwiegend wird die Ausbildung als eine Art „Beutespiel“ gestaltet. Der Scheintäter trägt einen Schutzarm, um den er mit dem Hund kämpft. Der Schutzdienst ist nicht zum „Scharfmachen" des Hundes gedacht. Ziel einer seriösen Ausbildung ist immer der Angriff in den Schutzarm. Die übrige Schutzkleidung des Scheintäters dient lediglich dem Schutz vor Kratzern durch den Hund. Während des Trainings darf der Hund alle seine Sinne benützen. Natürlich kann man mit seinem Hund auch anderen Beschäftigungen nachgehen. Trotzdem, wenn man Schutzhundesport richtig anfängt, macht er Spaß – auf beiden Seiten der Leine. Wer modernes Schutzhundetraining absolviert, muss sich intensiv mit seinem Hund auseinandersetzen und viel Zeit für das Training aller Prüfungselemente aufwenden.

 

Schützt mich mein Schutzhund?

Da das erlernte Verhalten vom Hund nur umgesetzt wird, wenn der Schutzarm als Zielobjekt vorhanden ist, kann das Training nicht auf reale Gefahrensituationen übertragen werden. Beim Training ist es sogar so, dass der Hund das Beuteziel (Beißkissen) wegtragen darf, wenn er das erwünschte Verhalten gezeigt hat. Das bedeutet: Ist die Beute erst mal gesichert, verliert der Scheintäter für den Hund jeden Reiz.